Synthetische anabol androgene Steroide (AAS) sind Testosteronanaloga und unterscheiden sich in ihrer Struktur vom Testosteron nur durch Änderungen chemischer Funktionen am steroidalen Grundgerüst. Das klingt alles sehr kompliziert? Keine Angst, wir erklären dir in diesem Beitrag verständlich und einfach:
- Was sind anabole Steroide / AAS?
- Wo werden sie eingesetzt?
- Welche gibt es (orale vs. injizierbare Steroide?
- Wie wirken anabol androgene Steroide?
- Sind sie legal in Deutschland?
Hinweis: Dieser Blogbeitrag soll dich lediglich über anabole Steroide (anabol androgene Steroide – AAS) informieren, denn der Handel, Erwerb und Gebrauch dieser Substanzen ist in einigen Ländern – darunter Deutschland – reguliert. Wir möchten hier informieren, nicht aber zum Konsum anregen oder anleiten.
Was sind anabole Steroide?
Unter anabolen Steroiden versteht man muskelaufbauende Substanzen, die künstlich hergestellt werden. Sie sind der wohl bekanntesten Vertreter der Anabolika.
In ihrer chemischen Struktur ähneln Steroide dem männlichen Sexualhormon Testosteron. Sowohl Testosteron als auch anabole Steroide haben eine anabole – also muskelaufbauende – sowie eine androgene Wirkung. Letztere meint die Ausreifung der typisch männlichen Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs, tiefe Stimme, starke Körperbehaarung usw.
Weil Steroide immer eine anabole und androgene Wirkung haben, werden sie anabol androgene Steroide genannt, abgekürzt AAS. Häufig nennt man sie auch einfach kurz Anabolika, was nicht ganz richtig ist. Denn ASS sind lediglich eine Untergruppe der Anabolika.
Wo werden anabole Steroide eingesetzt?
Ursprünglich wurden anabole Steroide während des zweiten Weltkriegs entwickelt, um entkräftete und unterernährte Kriegsgefangene schnell zu heilen. Erstmals isolierte Ernst Laqueur sie aus Stierhoden. Danach versuchte man sie künstlich herzustellen – und zwar ohne die androgene Wirkung.
In der Medizin wurden sie wegen ihrer proteinbildenden Wirkung bei Muskelatrophie (Muskelschwund) und als Mittel gegen Blutarmut eingesetzt. Noch heute werden sie als Arzneimittel verwendet, um Testosteronmangel (Insuffizienz der Hoden), Osteoporose, Muskelschwund, körperliche Schwäche, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen zu behandeln.
Auch der Sport (insbesondere Leistungssport, Bodybuilding und Kraftsport sowie Leichtathleten und heute auch Fitness- und Breitensport) hat die Anabolika schnell für sich entdeckt. Hier werden sie zum Doping, also zur Leistungssteigerung, zu ästhetischen Zwecken und für das Muskelwachstum, eingesetzt. Mehr zur Wirkung von anabolen Steroiden liest du weiter unten im Text. Gemäß den Berechnungen des italienischen Sportwissenschaftlers Alessandro Donati werden weltweitrund 700 Tonnen anaboler Steroide pro Jahr von 15 Millionen Anwendern eingenommen.
Die Konsumenten nehmen anabole Steroide als Kur. Da nach einer gewissen Einnahmezeit ein Gewöhnungseffekt einsetzt und um die Wirkung zu verstärken, stacken viele Sportler. Stacking bedeutet, sie kombinieren unterschiedliche anabole Substanzen und wechseln zwischen den Präparaten.
Orale vs. injizierbare Steroide: Welche AAS gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen injizierbaren und oralen Steroiden. Obendrein gibt es sogenannte Prohormone von Testosteron und Nortestosteron. Hierbei handelt es sich um Vorstufen der genannten Hormone.
Orale AAS (anabol androgene Steroide)
Orale Steroide werden als Kapseln oder Tabletten genommen. Es gibt manche auch in flüssiger Form. Obwohl viele Anwender das Schlucken einer Tablette für sicherer halten als das Einstechen einer Nadel, haben oral verfügbare Steroide oftmals mehr Nebenwirkungen (insbesondere auf die Leber) und wirken weniger stark und kürzer. Aufgrund der geringen Halbwertszeit müssen sie bis zu mehrmals täglich eingenommen werden. Erfahrene Nutzer verwenden sie als Einstieg in die Kur und wechseln während des Zyklus auf Injektion. Prinzipiell sind orale Steroide in Dopingtests weniger lang nachweisbar als die injizierten.
Die wohl populärsten oralen Steroide sind:
- Metandienon (Dianabol)
- Methenolon Acetat
- Methyltestosteron
- Oxandrolon (Anavar)
- Oxymetholon
- Stanozol
- Andriol (Testosteron Undecanoat)
Injizierbare AAS (anabol androgen Steroide)
Die bekannteste Art von Steroiden sind die, die gespritzt werden. Injizierte Steroide müssen als Spritze in den Muskel, zum Beispiel die Po-Backe, verabreicht werden (intramuskuläre Injektion). Im Gegensatz zu den Steroiden in Tablettenform müssen sie nicht täglich eingenommen werden. Je nach Präparat reicht der Wirkstoff für einige Tage, weil er deutlich länger im Blutkreislauf bleibt. Deshalb ist er in Dopingkontrollen meist auch länger nachweisbar.
Die injizierten Steroide sind auf Öl- oder Wasserbasis und müssen durch die Haut sowie das Unterhautgewebe direkt in den Muskel gespritzt werden. Hierfür eignet sich der Po, der Oberschenkel oder der Deltamuskelbereich des Arms am besten. Die Nadeln für anabole Steroidinjektionen müssen tief genug eindringen können. Oft werden 22-Gauge-Spritzen (1 ½ Zoll) oder 23-Gauge-Spritzen (1 Zoll) mit einer 3-cm³-Hülle verwendet. Auch das Desinfizieren der Haut und Einstichstelle sollten nicht vergessen werden.
Zu den injizierbaren Steroiden gehören:
- Testosteron Enantat
- Testosteron Cypionat
- Testosteron Propionat
- Sustanon – Testosteron Mix
- Boldenon Undecylenat (Equipoise)
- Drostanolon Propionat (Masteron)
- Drostanolon Enantat
- Nandrolon Decanoat (Deca Durabolin)
- Stanozolol (Winstrol)
- Trenbolon Acetat
- Trenbolon Enantat
- Trenbolon Hexahydrobenzylcarbonat (Parabolan)
Wie wirken anabol androgene Steroide?
Wie der Name vermuten lässt, haben anabol androgene Steroide sowohl eine anabole als auch eine androgene Wirkung.
Anabole Wirkung:
Sie steigert den Aufbau von Protein (Eiweiß) in der Muskulatur. Selbst ohne Training können Anfänger mit Steroiden also Muskeln aufbauen. Lohnenswert ist allerdings die Kombination mit intensiven und regelmäßigen Workouts.
Auch die Regenerationsfähigkeit des Körpers wird erhöht. Konsumenten erholen sich nach dem Training also schneller und können häufiger und mit weniger Pausen trainieren.
Androgene Wirkung:
Damit ist die Ausreifung der typisch männlichen Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs, tiefe Stimme, starke Körperbehaarung usw. sowie die Auswirkung auf die Psyche gemeint.
Wer als Sportler anabole Steroide einnimmt, möchte eigentlich nur eine anabole Wirkung. Leider ist dies nicht möglich, auch wenn das bei der synthetischen Herstellung immer besser gelingt.
Vorteile von anabolen Steroiden auf einen Blick:
- Muskelaufbau aufgrund der erhöhten Proteinbiosynthese in den Muskelzellen
- schnellere Regeneration während und nach dem Training
- gesteigerter Fettabbau
- positive Stickstoffbilanz, was zu einem muskelaufbaufreundlichen Stoffwechsel sorgt
- mehr Leistungsfähigkeit
- erhöhte Trainingsaggression
- steigern Energie und Ausdauer
- verbesserte Stärke
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Nebenwirkungen von Steroiden
Die Nebenwirkungen variieren ja nach Einnahmedauer und Dosis. Zu Ihnen zählen Akne, Herz-Kreislauf-Probleme, Leberschäden, vergrößerte Prostata, Gynäkomastie (aufgrund der Umwandlung von Testosteron in Östrogen), Hodenatrophie (mit Einstellung der Spermaproduktion), partieller Haarausfall, Störung des Hormonhaushalts, psychische Probleme usw. Bei Frauen kann es zu mehr Körperbehaarung, verändertem Menstruationszyklus, Klitoris Wachstum und einer Veränderung der Stimmlage kommen (Virilisierung = Vermännlichung). Der Langzeitgebrauch von Anabolika wie anabolen Steroiden kann das Herz schädigen und zu psychischer Abhängigkeit führen.
Während und nach einer Kur ist Cycle Support – also On Cycle Therapy und Post Cycle Therapy – immer wichtig.
Sind anabol androgene Steroide legal in Deutschland?
Achtung: Wir dürfen und können keine rechtlich-verbindlichen Aussagen treffen, wollen euch aber die uns bekannte Rechtslage (Stand Oktober 2021) im Folgenden aufzeigen. Bitte informiere dich vor dem Kauf und Konsum von anabolen Steroiden immer über die jeweilige Gesetzeslage in deinem Land.
Zum ersten Mal wurden Anabolika 1974 verboten, nachdem man ein Nachweisverfahren entwickelt hatte. 1976, bei den Olympischen Spielen in Montreal, wurde dann erstmals kontrolliert.
Seit 1984 sind synthetisch hergestellte Anabolika, die das körpereigene Steroidhormon Testosteron enthalten, verboten – also auch anabol androgene Steroide. Der Nachweis in Dopingtests ist bis heute nicht ganz einfach.
Gemäß §2 Abs. 1 des Anti-Doping-Gesetzes (AntiDopG) ist es in Deutschland verboten, Anabolika wie anabole Steroide herzustellen, mit ihnen zu handeln, sie zu veräußern oder sie abzugeben. Sie fallen zudem unter §6a des Arzneimittelgesetzes (AMG) und sind demnach nur auf Rezept erhältlich.
Teilweise gibt es Ausnahmen für „geringen Mengen“. Was dabei bereits als „nicht geringe Menge“ gilt, ist in der DmMV (Dopingmittel-Mengen-Verordnung) https://www.gesetze-im-internet.de/dmmv_2023/BJNR0430B0023.html geregelt. Werden die hier genannten Grenzwerte erreicht oder überschritten ist der Besitz, Erwerb und die Einfuhr der anabolen Steroide strafbar.
Der Besitz oder Erwerb von Dopingmitteln wie Anabolika ist nur dann in geringen Mengen erlaubt, wenn sie nicht zu Dopingzwecken, also zur Leistungssteigerung im Sport, angewendet werden. Besitzt du beispielsweise anabole Steroide aus medizinischen oder sportfernen persönlichen Gründen, machst du dich nicht strafbar. Zu sportlichen Zwecken – vor allem in Wettbewerben – solltest du Sie nicht verwenden.
Anabole Steroide per Spritze setzen ist nichts für dich? Es gibt auch andere Anabolika (sogar legale) wie selektive Androgenrezeptor Modulatoren (SARMs) , Prohormone usw. die ebenfalls eine starke anabole Wirkung aufweisen aber oftmals deutlich weniger Nebenwirkungen haben.
Falls du noch Fragen hast, nimm gerne Kontakt zu uns auf!
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